Der Markt wird von Tag zu Tag schwieriger, da ein hoher Druck seitens der Käufer ausgeübt wird. Viele Marktteilnehmer gingen davon aus, dass die Preise mit der neuen Ernte fallen würden, und verzögerten ihre Bestellungen so weit wie möglich. Dies hat in den letzten Wochen zu einer überwältigenden Nachfrage geführt.
In Spanien, Italien und Portugal wurden die Kerne im August, Juli und September zu sehr hohen Preisen für Lieferungen bis Juni 2021 verkauft. Schätzungen zufolge wird die Ernte 2021 bei 60-70% der Ernte 2020 liegen. Auch in dieser Saison gibt es keinen Überhang aus dem letzten Jahr, sodass keine freien Lagerbestände aus der letzten Ernte vorhanden sind. Im Moment ist es fast unmöglich, Johannisbrotkerne aus den benannten Ursprungsländern zu kaufen. Insbesondere eine enorme Kaufmenge durch einzelne große Marktakteure hat das Angebot auf dem Markt extrem reduziert.
Die einzige verbleibende Option ist Marokko, aber auch dort ist das Angebot knapp und die Preise sind sehr hoch. Es deutet momentan nichts darauf hin, dass die Nachfrage in 2021 niedriger sein wird als in den Jahren davor, somit ist mit einem weiterhin sehr hohen oder sogar noch weiter steigenden Preisniveau zu rechnen.
Katja Boscheinen 15.01.2021
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