Seit einigen Wochen ist bekannt, dass die diesjährige Ernte in den Mittelmeerländern sehr mager ausgefallen ist. Die Erträge liegen deutlich unter den Vorjahren.
In einigen Hauptanbauländern soll die Ernte bis zu 50% geringer ausgefallen sein. Das führte schon kurz vor Einbringung der Ernte zu einer Verknappung der Rohware, da die Kibbler sehr reduzierte Mengen an Kernen aus der Vorjahresente auf den Markt brachten. Während der Ernte wurde das Ausmaß der Verknappung immer deutlicher und teilweise brach der Lieferstrom völlig ab. Die Kibbler warteten die Nachfrageentwicklung ab um zu vermeiden, zu früh zu niedrige Preise für Kontrakte einzuräumen. Die Produzenten des Mehls zögerten wiederum mit der Deckung für die Rohware, um unter keinen Umständen zu große Mengen abzuschließen, falls der Preis doch nachgeben sollte.
Das Geschäft wurde in dieser Zeit sehr spekulativ betrieben!
Im Ergebnis wurden für einige Wochen keine Preise für neue Kontrakte abgegeben. Das führte dazu, dass weder Mengen noch Preise für Neuabschlüsse genannt werden konnten.
In der Zwischenzeit ist die Lage etwas überschaubarer geworden. Die Preise sind deutlich gestiegen und nur begrenzte Mengen werden angeboten.
Eine solche Situation gab es allerdings schon in den Jahren 1988, 1994 und 2005.
Interessant ist dabei, dass nach den schlechten Ernten in diesen Jahren die Preise stark gestiegen sind und vor allen Dingen die Preise im Folgejahr, vor allem im 1. und 2. Quartal weiter stiegen. Daraus ist zu schließen, dass mit den derzeit hohen Preisen bis weit in das Jahr 2018 zu rechnen ist. Wir hören aus den Anbauländern, dass die Preise mit großer Wahrscheinlichkeit weiter steigen werden.
Sofern Mengen verfügbar sind, empfehlen wir Abschlüsse zumindest bis Mitte 2018.
20.11.2017 Dietmar Neupert
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